Freitag, 30. November 2007

Abeit in Cairns und Rifftour

Der letzte Bericht, den wir vor ein paar Tagen online gestellt haben, war ja doch schon etwas älter, deshalb gibt es jetzt schon wieder den Nächsten.
Viel verändert oder passiert ist in den letzten Wochen nicht, denn wir arbeiten eigentlich fast rund um die Uhr. Thomy müht sich an vielen Vormittagen der Woche mit den McDonalds-Kunden ab und steht da die meiste Zeit hinter der Kasse. Abends oder am späten Nachmittag arbeitet er dann meist außerdem noch im La Pizza, im selben Italiener, wo ich auch kellnere und ist dort Küchenhilfe oder Eisverkäufer. Der Job hinter der Eistheke macht ihm viel Spaß, der in der Küche dagegen ist eher anstrengend und schwitzig. So kommt Thomy häufig auf 11 bis 13 Stunden am Tag! Ich dagegen arbeite die meiste Zeit im La Pizza als Kellnerin und an den Abenden, wo sie mich dort nicht gebrauchen können, im Rattle' n' Hum, einem Restaurant mit Barcharakter. Meine Hauptaufgabe besteht dort eigentlich aus dem Abräumen von Tischen. Tja und wenn ich dazwischen nochmal einen freien Vormittag habe, spiele ich Sekretärin bei Peterpans, das Reisebüro und Internetcafé zugleich ist. Der Job ist total einfach, denn eigentlich sitze ich nur rum und achte darauf, dass auch alle fürs Internet bezahlen.
Zwischen den verschiedenen Jobs haben wir etwa 2 Stunden frei, die wir dann nutzen um etwas zu essen oder mal die Beine hochlegen, denn bei 8 Stunden ununterbrochenem Stehen, tun die Füße irgendwann ganz schön weh. Wenn wir Glück haben, haben wir sogar mal zur selben Zeit Pause.
Wie ihr seht, ist unser Terminkalender voll und uns bleibt kaum Zeit zum Entspannen oder die Umgebung zu erkunden.
Das La Pizza ist direkt am Meer gelegen, nur haben wir von dem Blick aufs Wasser nicht viel, da wir ja zu tun haben. Cairns direkt besitzt auch keinen eigenen Strand, dafür müsste man ein paar Kilometer in den Norden oder Süden fahren. Statt dessen gibt es eine Uferpromenade und ein neues kostenloses, modernes und großes Freibad, das sich „the Lagoon“ nennt, unmittelbar am Ufer. Leider haben wir bisher nur zweimal Zeit gefunden dort hinzugehen. Jedoch hat es die ganze letzte Woche geregnet, sodass das sowieso flach fiel. Das Wetter war generell sehr wechselhaft in letzter Zeit, letzte Woche gab es einen ständigen Wechsel zwischen Sonnenschein, Wolken, Platzregen und Niesel. Eigentlich konnte uns Workaholics das ja egal sein, nur mussten wir irgendwie zur Arbeit und zurück kommen. Unser Haus liegt zwar sehr zentral, aber es sind trotzdem 15 Minuten Fußweg zu unseren Jobs. So kam es, dass wir oft sehr durchnässt zu Hause oder auf der Arbeit ankamen. Man braucht aber nicht glauben, dass es durch den Regen vielleicht eine Abkühlung gäbe, nein nein. Dadurch ändert sich nur die Luftfeuchtigkeit, die so noch ätzender wurde. Wir haben hier immernoch 33 Grad am Tag und nachts nur knapp unter 23 Grad. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. In dieser Woche dagegen ist das Wetter übrigens wieder wunderbar mit fast ununterbrochenem Sonnenschein.
Oft wurde ich auch schon gefragt, „dann musst du ja schon total braun sein!!“. Das ist jedoch nicht der Fall, denn ich trage den ganzen Tag eine schwarze lange Jeans (!!) und ein weißes Hemd. Na und Thomy hat bei McDonalds oder in der Küche noch geringere Chancen auf ein bisschen Farbe. Letzten Montag hatten wir und auch Alex zufällig einen Tag frei und haben erstmal etwas unternommen. Ursprünglich wollten wir mit der Skyrailbahn fahren. Das ist eine Seilbahn, die quer über die Berge und den Urwald schwebt, von dem Cairns umgeben ist. Leider war die Bahn extrem teuer, sodass wir unsere Pläne ändern mussten. Statt dessen sind wir zum allerersten Mal an der Ostküste an den Strand gefahren. Die Riesenwellen und die Brandung waren beeindruckend. Leider war auch hier wieder das Baden verboten, da es Krokodile und Quallen gab^^. Wir haben aber weder die einen, noch die andern gesehen... Nach einem Strandspaziergang sind wir in einen Mangrovenwald gefahren und haben eine Wanderung auf Holzstegen gemacht, das war echt interessant.
Gestern sind wir dann zum ersten mal in Australien im Meer baden gegangen! Genauer gesagt haben wir eine Segeltour zum Grat Barrier Reef gebucht. Es war eine sehr angenehme Atmosphäre auf dem Boot, da wir nur 25 Leute waren. Das Boot hat dann Kurs auf Green Island genommen. Diese Insel liegt direkt im Riff. Kurz davor haben wir geankert und konnten schnorcheln gehen! Dabei haben wir sehr viele bunte Fische gesehen und sogar 2 kleine Riffhaie sind und vor die Augen gekommen! Anschließend haben sie uns auf dem Boot Mittag serviert und uns mit einem kleinen Beiboot zur Insel rüber gefahren! Dort wimmelte es nur so von Japanern, sodass wir erstmal ein paar Minuten laufen mussten um an einen leeren Strand zu kommen. Nachmittags haben sie uns wieder auf das Segelboot zurückgebracht und wir konnten nochmal schnorcheln. Aus dem Zurück segeln wurde aufgrund des weiterhin nicht vorhandenen Windes nichts, dafür haben wir uns beide einen schönen Sonnenbrand geholt! Thomy hat sich nahezu überall verbrannt, wo Sonne an ihn rankam und ich habe einen roten Rücken. Insgesamt war das aber ein sehr schöner Ausflug bei traumhaftem Wetter.

Eure Inga

Samstag, 24. November 2007

Bericht Cairns vom 13.11.

Nachdem ich schon so oft angesprochen wurde, ob ich nicht auch mal einen Bericht schreiben will, werde ich mich nun daransetzen.
Wir sind jetzt schon anderthalb Wochen im heißen Cairns. Wie Thomy schon im letzten Post berichtet hat, haben wir zunächst eine Woche in einer kleinen Lodge auf einem Campingplatz gelebt. Das muss man sich wie eine kleine Hütte vorstellen, die aber sehr modern eingerichtet ist. Denn es gab eine Klimaanlage, die wir auch selbst regulieren konnten, einen Fernseher und wir hatten sogar einen eigenen Kühlschrank! Also purer Luxus. Wir haben dort zu dritt gewohnt, Thomy, Lene und ich. Aber für 3 erwachsene Personen, war das Häuschen trotzdem ziemlich klein. Die ersten drei Tage in Cairns von Sonntag bis Dienstag sind wir uns bei der Arbeitssuche die Hacken abgerannt. Wir haben nicht nur alle Schwarzen Bretter durchgeguckt, sondern haben auch alle Cafes und Restaurants abgeklappert. Meistens sollten wir unsern Lebenslauf abgeben und uns wurde gesagt, dass sie sich melden. Was natürlich niemand tat. Am Montagabend hatten Lene und ich einen kleinen Erfolg, wir wurden zum Probearbeiten in eine Disko eingeladen. Also sind wir abends um 11 nochmal mit dem Shuttlebus von Alex Hostel, das in der Nähe unseres Campingplatzes liegt, in die Stadt gefahren. Dieser Minibus fährt stündlich, auch fast die ganze Nacht durch und da merkt niemand, wer tatsächlich Hostelgast ist.
In der Disko sollten wir zunächst an der kleineren Bar arbeiten und wurden von einem ziemlich eingebildeten Typen eingearbeitet. Nach 20 Minuten wurden wir dann ins kalte Wasser geschmissen und mussten selbst Bestellungen entgegennehmen, Getränke ausschenken und abkassieren. Das hört sich vielleicht einfach an, aber in der Disko war es extrem laut und die meisten Leute waren betrunken und haben nur irgendwas vor sich hin genuschelt. Hinzu kam, dass ich von den meisten Biersorten noch nie etwas gehört hatte und auch mit der Kasse noch meine kleinen Problemchen hatte. Ich kam mir anfangs einfach nur total dumm und trottelig vor. Aber nach einer Weile hatte ich mich daran gewöhnt und es hat wirklich Spaß gemacht. Nach ein paar Stunden wurde mir und Lene dann gesagt, dass sie für das kommende Wochenende nur einen Job zu vergeben haben, nächste Woche aber wahrscheinlich noch einer frei werden würde und wir uns selbst einigen sollten, wer den nimmt. Also hab ich nachgegeben und es ihr überlassen.
Am nächsten Tag wurde ich nochmal zum Probearbeiten in einer Pizzeria eingeladen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Thomy dagegen wurde ein Job in einer Autowäscherei in Aussicht gestellt. Aber da hat sich bis heute noch nichts ergeben...
Am Mittwoch hatte ich auch angefangen wieder bei Peterpans, das Reisebüro und Internetcafé zugleich ist, zu arbeiten und habe erstmal 3 Stunden Flyer verteilt. Anschließend bin ich für eine Stunde zum Campingplatz gefahren und dann wieder los zum Probearbeiten. Die anderen in der Pizzeria waren mir von Anfang an sympathisch, die Arbeit hat Spaß gemacht und mir wurde gesagt, dass ich da anfangen könnte!
Am Donnerstag habe ich dann aber erfahren, dass ich dort nicht jeden Tag arbeiten kann und habe mich deshalb noch nach einem dritten Job umgesehen. In einer anderen Pizzeria, die aber eher einen Barcharakter hat, wurde ich dann nochmal zum Trial eingeladen. Gleichzeitig habe ich am Donnerstag einen Anruf von Mc Donalds erhalten, ob ich denn noch nach Arbeit suchen würde und Interesse an einem Job hätte. Weil drei Jobs aber echt ausreichend sind, habe ich abgelehnt und gehofft, dass Thomy den Job bekommt. Denn er hatte bisher ja gar keinen Erfolg und hat geplant weiter Richtung Süden zu reisen, wenn er bis zur nächsten Woche nichts findet. Am Donnerstag sind wir nach dem Anruf von McDonalds sofort dorthin gefahren und haben gefragt, ob Thomy vielleicht an meiner Stelle dort anfangen könnte. Er wurde zum Interview am nächsten Tag eingeladen und hat den Job schließlich bekommen. Er sollte sofort anfangen und hat dann den ganzen Tag an der Fritteuse gestanden. Wir waren total froh, dass er jetzt hier auch was gefunden hat. Freitagmorgen war dann auch schon unsere Woche auf dem Campingplatz um, aber weil wir noch nicht wussten, wo wir anschließend wohnen wollten, sind wir erstmal ins Zelt gezogen. Einen Tag später hat sich Lene entschlossen in ein kleines Hostel zu gehen, in dem sie auch für Unterbringung arbeiten kann. So waren Thomy und ich seit Langem mal wieder zu zweit und wussten so richtig nicht weiter, ob wir in Zukunft in einem Hostel, im Auto oder in einem Shared House leben wollten. Am Samstag haben wir uns mehrere Häuser angesehen, in denen es freie Zimmer gab. Aber irgendwas hat immer nicht gepasst, entweder waren sie zu teuer, zu weit außerhalb oder einfach keimig. Das letzte Haus, das wir uns angesehen haben, war schließlich perfekt. Es liegt ziemlich zentral, die Zimmer sind richtig schick, der Preis stimmt (92$ für jeden von uns in der Woche) und wir konnten gleich am nächsten Tag (Sonntag) einziehen. Das Haus gehört einem australischen Milchfahrer und seiner asiatischen Frau, die sehr freundlich sind. Außer den beiden wohnen mit uns noch eine Irin und ein anderer Deutscher, die auch total nett sind. Das beste aber ist, dass wir hier kostenloses W-lan haben, dass wir rund um die Uhr benutzen können. Hier werden wir also mindestens die nächsten 4 Wochen leben. Unsere Adresse lautet jetzt also:

Lumley Street 17
4870 Cairns
Queensland
Australia

In der Pizzeria, in der ich arbeite, wird Thomy auch an einigen Abenden in der Woche als Kitchen Hand tätig sein. Wir haben jetzt also alle Hände voll zu tun!

Das wars erstmal, eure Inga

Freitag, 9. November 2007

Bericht vom 2.November (Rest Outbacktour)

Nun sind wir in Cairns angekommen und somit am Ende unserer ersten Reise. Wir sind jetzt schon ein paar Tage hier und jetzt finde ich endlich auch mal Zeit, den Bericht zu schreiben. Aber ich fange mal lieber von vorn an. Also an dem Tag, an dem ich den letzten Eintrag geschrieben hab, sind wir noch bis nach Blackall gefahren. Das Wetter hatte sich dann wieder sehr geändert und die Sonne brannte aufs Auto. Auf der Fahrt von Roma, über Mitchel und mit einem kleinen Tankstop in Augathella ist nichts weiter Spannendes passiert, nur dass die Landschaft noch karger wurde und die Abstände zwischen 2 Städten, die aber meist nicht mehr als 300 Einwohner besaßen, sich weiter ausweiteten. In Blackall angekommen, haben wir auch sofort gesehen, dass es dort ein Schwimmbad gibt. Also sind wir da erstmal hingefahren. Die top Attraktion in dem Bad war, dass sie dort einen !heißen! Whirlpool haben. Jetzt erklär mir doch bitte mal einer, wozu man einen heißen Whirlpool mitten im Outback braucht!! Aber die haben uns in das Schwimmbad nicht mehr reingelassen. Denn die Tante, die das betreibt meinte, die Frösche quaken so komisch, es gibt Gewitter und da muss sie das Schwimmbad schließen. Also haben wir uns erstmal auf die Suche nach einem Zeltplatz gemacht und währenddessen fing es wahnsinnig doll an zu pladdern, dass man schon nach nur 10 Sekunden draußen komplett durchnässt war. Dementsprechend war dann unsere Verhandlungsposition auf dem einzigen Zeltplatz auch eher schlecht und wir mussten dort für 22 $ schlafen. An dem Abend haben wir dann nur noch Abendessen gekocht und mit einem Engländer, der sich zu uns setzte, erzählt, gewürfelt und ein Bierchen getrunken. Als wir ihm erzählt haben, dass wir noch kein lebendes Känguru gesehen haben, war er sehr erstaunt. Deshalb hat er Alex und mich dann noch mit raus aufs Feld genommen um dort bei schönstem Vollmond endlich mal ein Känguru zu sehen. Das Problem an der ganzen Sache war nur, dass er den ganzen Abend schon fleißig Rum getrunken hatte und deshalb nicht mehr so ganz bei der Sache war! Alle 50 m hat er seine Latschen verloren, musste dann wieder das Licht anmachen und sie suchen. Dann hat er sich irgendwo auf den Boden gesetzt und uns gesagt, wir sollten das auch tun und als wir dann auch saßen, stand er schon wieder auf, weil er der Meinung war jetzt kommt kein Tier und ist weiter gegangen. Wir haben dann auch kein Känguru mehr gefunden.
Am nächsten Morgen sind wir dann nach dem Abbauen doch noch in das Schwimmbad gegangen, was eine sehr entspannende Sache war, weil wir ja die letzten Tage nur im Auto verbracht hatten. Anschließend sind wir dann weiter auf dem Landsborough Highway über Barcaldine und Longreach nach Winton gefahren. Winton ist nur bekannt, da in diesem kleinen Dorf irgendwann vor 80 Jahren oder so die Australische Fluglinie Quantas gegründet worden ist. In Longreach war dann der Basisflughafen von Quantas. Deswegen steht dort heute auf diesem kleinen Flugfeld die Boeing 747 und noch einige andere Flugzeuge aus der Geschichte der Fluglinie! Außerdem ist in diesem Ort die Radioschule Australiens angesiedelt. Aber wirklich was los, ist dann doch nicht in dem Ort. In Winton haben wir uns schließlich einen Zeltplatz genommen und kaum dort angekommen und das Zelt aufgebaut, habe ich erstmal das erste Känguru über die Straße hüpfen sehen. Dann sind wir mal ein paar Schritte bis zum ersten Feld gegangen und haben da gleich ein ganzes Rudel grasen sehen. Also hatten wir nun endlich unsere ersten lebendigen Kängurus. Abends hat uns der Campingplatzmensch noch ein Feuerchen gemacht, über dem wir dann kochen konnten und anschließend haben wir draußen meinen Laptop aufgebaut um einen Film zu gucken. Während des Films kam dann irgendwann ein Känguru an und hüpfte immer hinter dem Bildschirm lang.
Am Freitag, dem 26.10, sind wir morgens gleich weiter gefahren. Bis zum nächsten Ort, Cloncurry, waren es direkt mal 273 Kilometer, um euch mal einen Eindruck von der Besiedlungsdichte zu geben. Übrigens wird diese in Australien meißt nicht wie bei uns in Menschen pro Quatdatkilometer angegeben, sondern in Quadratkilometern pro Mensch! Dazwischen lag nur der Winzlingsort Mc Kinley, der aus einer Tankstelle und einem Hotel bestand. Dieser Ort wäre wohl zu ewiger Bedeutungslosigkeit verdammt gewesen, wenn er nicht eine Rolle im legendären Film Krokodile Dundee (ich persönlich kenne den Film nicht) erhalten hätte. Cloncurry ist dann mit etwas über 53 Grad der heißeste Ort Australiens und hier ändert sich die Landschaft auch nach über 1000 km mal wieder ein wenig! Man kann das dort schon fast Gebirge nennen. Die Straße nach Mt Isa war deshalb mal etwas spannender. Unterwegs sind wir noch einem ganz schön großen Waldbrand begegnet, ausgelöst direkt an der Straße. Man kann sich ja denken warum! Aber die Aussies hat das herzlich wenig gejuckt. Da war nichts Löschendes zu sehen. In Mt Isa sind wir dann auf einen Campingplatz mit Pool und haben uns erstmal abgekühlt. Ansonsten haben wir an diesem Abend nichts weiter unternommen. Mt Isa wird im Lonely Planet als „Stadt von unglaublicher Schönheit“ beschrieben! Ich weiß nicht, wo der Autor des Buches diese Schönheit erkannt haben will. Es ist eigentlich eine reine Industriestadt, die zu 80% aus Bergwerken besteht. Ab und zu bebt der ganze Ort, wenn mal wieder etwas abgesprengt wird, das war echt lustig. Aber sonst konnte ich da nicht wirklich etwas Schönes finden.
Am nächsten Tag sind wir dann mal ein wenig einkaufen gegangen bevor wir uns mal wieder raus ins Outback gemacht haben. Und diesmal sollte es richtig Offroad werden. Schon direkt nach der Abzweigung zum Lake Julius, den wir in Angriff genommen hatten hörte der Asphalt auf und wir fuhren über eine reine Outbacksandpiste. Ein absoluter Traum war das. Das hat so richtig Outbackfeeling in uns hervorgerufen. Der Campingplatz am Lake Julius,einem Stausee, war dummerweise saisonbedingt geschlossen. Also haben wir einen der 3 Einwohner dort gefragt, wo man hier am besten Zelten kann. Er hat uns den Weg zu einem Platz beschrieben, der direkt hinter dem „Zelten verboten“ Schild anfängt. Also haben wir mal so richtig mitten im Outback ohne, dass jemand anderes in der Nähe war gezeltet und dort auch den ganzen Nachmittag mit lesen usw verbracht. Es war sehr angenehm, mal wieder ein bisschen Zeit für solche Sachen zu haben. Eigentlich sollte an der Stelle auch ein Wasserloch (australisch: Billabong) sein. Aber dieses war schon so ausgetrocknet, dass man nicht mehr darin baden konnte. Als dann die Sonne ihre letzten Strahlen auf die gegenüberliegenden Felsen warf, haben wir uns fast wie im Grand Canyon gefühlt. Nachdem sie dann untergegangen war ging wenig später der Mond auf, auf eine sehr beeindruckende Weise. Es wurde fast wieder so hell wie Tagsüber und als der Mond über den Felswänden auftauchte konnte man fast schon wieder ohne Taschenlampe lesen.
Am nächsten Morgen haben wir die letzten 100 Offroadkilometer in Angriff genommen. Wieder auf dem Asphalt ging es weiter 400 km ohne Ort!!! bis nach Normanton zum tanken. Am Eingangsschild von Normanton stand: Einwohner: 1500 Fläche: 60000 km²! Das macht dann also 40 km² pro Einwohner oder 0,025 Einwohner je Quadratkilometer, da habt ihr das mit der Besiedlungsdichte nochmal in Zahlen. Weiter ging es dann nach Karumba und damit dann zum ersten mal ans Meer. Die Luft dort war schon wesentlich feuchter, weshalb wir uns an diesem Tag fast totgeschwitzt haben. Aber direkt am Meer war es dann zum Glück ein bisschen kühler. Allerdings gab es mit dem Meer ein Problem! Man darf dort nicht schwimmen. Es tut einem schon weh, das Meer vor sich zu haben und dann muss man sich den hunderten Krokodilen, Steinfischen und Haien beugen, und nicht in die Wogen springen. Aber wenigstens wurden wir durch eine sehr schönen Pool auf unserem Campingplatz belohnt. Und der traumhafte Sonnenuntergang, den wir von der Sunsetbar aus erlebt haben hat dann endgültig alles wieder gut gemacht.
Der nächste Morgen begann wieder sehr schleppend, denn so langsam hatten wir das ständige zusammenpacken und alles auf dem Dach festschnallen satt. Aber dann sind wir erst ein paar Kilometer zurück, bis kurz vor Normanton gefahren und dann noch einmal ein wenig Offroad. Dabei kamen wir dann an einem kleinen See vorbei, der so ziemlich der Einzige in der Gegend dort sein muss. Auf jeden Fall waren da sehr viele Kängurus versammelt um zu trinken. Unser weg führte uns wieder zurück auf die Straße und dann bis nach Georgetown. Der Campingplatz dort war zwar von 2 sehr unfreundlichen Menschen geleitet aber sonst war es ganz nett. Um uns herum war zwar überall Wetterleuchten, aber bei uns war es nur windig.
Am nächsten Tag sind wir ein paar unspannende Kilometer bis Hot Springs gefahren. Jemand hatte uns empfohlen dort zu bleiben weil es dort heiße Quellen gibt mit denen die Pools dort gespeist werden. Aber der Campingplatz war sehr teuer und deshalb haben wir eine Methode angewandt, die wir uns vom lieben Urkel abgeguckt haben, danke nochmal! Also das läuft so: 2 Leute gehen in die Rezeption und checken ein, fahren dann mit dem Auto auf den Platz und die anderen beiden gehen ganz gemütlich einfach zu Fuß rein. Und schon muss man nur für 2 Leute bezahlen und spart eine ganze Menge Geld. Auf dem Campingplatz gab es dann 6 Pools mit verschiedenen Temperaturen, aber das ganze war ziemlich unspektakulär. Trotzdem haben wir den Rest des Tages dann hauptsächlich im Wasser verbracht.
Tags darauf sind wir den Savannah Highway weiter bis nach Atherton gefahren um dort in die Touristinformation zu gehen. Nun hatte sich die Landschaft doch schon sehr derb verändert, denn wir fanden uns nun mitten in gebirgigem Land umgeben von Urwald wieder. Wir haben dann auf diesem so genannten Atherton Tableland eine Rundtour gemacht und uns dabei einige schöne Wasserfälle angeschaut. Am Nachmittag sind wir dann zum Lake Eacham gefahren, einem Kratersee, der umgeben von tollem Urwald liegt, einfach eine geniale Landschaft. Wir haben dann direkt auf dem Campingplatz dort halt gemacht und sind baden gegangen. Dieser Ort hat uns allem sehr gefallen, wahrscheinlich weil es mal wieder etwas komplett anderes war als im Outback oder Brisbane und weil das Klima ein wenig „deutscher“ war. Das soll heißen, dass die Temperaturen sich zwischen 25 und 30 Grad bewegt haben und es auch ab und zu mal bewölkt war. Der Zeltplatz wird von 2 sehr netten alten Australiern geleitet, und ist sehr gemütlich eingerichtet. In der Küche kann man über offenem Feuer kochen und auf dem ganzen Gelände laufen die Hühner mit ihren Küken und ab und zu auch mal ein Strauß und ein Schwein herum. Wenn man sich also 100 m vom Campingplatz wegbewegte stand man mitten im Regenwald, in dem es nur so an Tieren wie Kängurus, Schlangen, verschiedensten Vögeln und sonstigen wimmelte. Mitten in diesem Wald liegt der Lake Eacham um den herum ein wunderschöner Wanderweg verläuft und in dem man sowohl Schildkröten beobachten kann, als auch sich einfach mal abkühlen, was wir zur genüge genutzt haben. Weil uns dieser Platz so sehr gefiel sind wir also gleich 3 Tage dort geblieben. Irgendwann haben wir uns aber doch dazu entschieden die letzten 60 km nach Cairns hinab über eine 25km lange Serpentinenstraße zum Meer zu fahren. Auf dem Weg nach Cairns haben wir den Cathedral Fig Tree besucht. Das ist ein unwahrscheinlich großer Baum mit einem Stammumfang von 28 Metern, Seine Blätter wiegen zusammen 1 Tonne. Das ist schon ein ziemlich beeindruckender Baum wenn man auch noch bedenkt, dass er schon 500 Jahre alt ist.
In Cairns angekommen haben wir uns erst einmal eine Unterkunft genommen. Lene, Inga und ich schlafen in einer Art Bungalow auf einem Campingplatz, was ziemlich günstig und sehr komfortabel ist. Alex hingegen hat in einem Hostel um die Ecke eingecheckt. Jetzt wollen wir uns erstmal auf Jobsuche begeben und mal sehen wie es dann so weitergeht! Jetzt wisst ihr erstmal über unsere Outbacktour bescheid und könnt die Bilder besser zuordnen!
Euer Thomas

Donnerstag, 1. November 2007

Bericht vom 23.10.07

Nun ist unser Zeit in Brisbane endlich vorbei und wir sehen auch endlich mal etwas von der Landschaft! Ich sitze hier gerade im Auto und düse durchs Outback, während ich das hier schreibe, aber ich fange lieber von vorn an zu erzählen. Am Sonntag, dem 21.10. war unser letzter Arbeitstag in Brisbane und haben deshalb gleich unsere Trips gebucht, für die wir bei Peterpans gearbeitet haben, also diese Segeltour usw.. Abends haben wir dann noch ein letztes mal den Pool genossen! Montag früh haben wir endlich unsere Sachen gepackt und ausgecheckt! Nach kurzer Zeit kam auch schon Matthias und hat uns das Auto vorbeigebracht. Anschließend sind wir, also Alex, Inga und ich, erst nochmal in die Stadt gelaufen um einen Haufen Kram, wie z.B. Gaskocher, Besteck und was man halt für so eine Campingtour so braucht, einzukaufen. Danach haben wir die Lene abgeholt und sind dann aus Brisbane rausgefahren. Auf dem Weg haben wir noch einige Sachen erledigt: Gasflasche aufgefüllt und (ihr werdet es nicht glauben!!!!) wir waren bei ALDI einkaufen! Da haben wir uns erstmal einen schönen Essensvorrat angelegt, denn bei Aldi ist es hier in Oz mit Abstand am billigsten! Hier kriegt man außerdem auch echt deutsche Produkte! Im Outback bekommt man Nahrungsmittel nämlich nur für einen ordentlichen Aufschlag. Ehe wir aus der riesigen Stadt Brisbane endgülig raus waren, war es dann auch schon 16:30, weil wir noch im Stau standen^^. Aber der Highway über Ipswich nach Towoomba war dann doch recht frei, sodass wir ganz gut vorankamen! Kurz vor Towoomba sind wir abgefahren, einfach einen Berg rauf und dann in den Wald rein. Dort haben wir schnell unser 6-Mann Zelt aufgebaut, bevor die Sonne unterging. In Australien ist Wildcampen und im Autoschlafen übrigens strengstens verboten... Am nächsten Morgen sind wir nach Towoomba gefahren und haben dort alles, was wir bis dahin vergessen hatten zu besorgen, bekommen und somit konnte unsere Tour so richtig losgehen. Erst war die Landschaft noch recht grün und der Highway ziemlich befahren. Aber nach und nach wurde die Vegetation immer spärlicher, genauso wie der Verkehr merklich abnahm, bis wir dann fast alleine durch die Halbwüste fuhren.
Aber es ist wirklich mal wieder unglaublich mit unserem Glück! Da fahren wir tausende Kilometer ins Outback um mal sowas wie Wüste zu sehen und was ist, es regnet den ganzen Tag! Na super, genau so habe ich mir das hier nicht vorgestellt. Letzte Nacht haben wir auf einem Bauernhof geschlafen, der auch als Zeltplatz ausgeschildert war. Da waren aber nur wir und ein australisches Rentnerpaar. Es war dort wirklich sehr idyllisch, genau wie man sich einen Bauernhof hier vorstellt. Das einzige Problem sind die Fliegen! Denn es gibt hier Milliarden davon und die setzen sich wirklich überall hin! Vor allem nervt das im Gesicht! Aber sobald die Sonne untergeht verschwinden die Fliegen und die große Hitze, dann ist es erträglich. Jetzt sitze ich im Auto, schreibe und schaue mir ab und zu die unendliche Weite an mit dem immer dünner werdenden Wald. Es ist schon sehr beeindruckend, dieses platte Land, das kann man sich als Europäer, der Abwechslung gewohnt ist, gar nicht vorstellen. Wir haben auch schon sehr sehr viele Kängurus gesehen. Allerdings noch kein einziges lebendiges. Die liegen hier nämlich zu Tausenden überfahren am Straßenrand, ein wirklich schrecklicher Anblick! Diese Tiere sind aber auch wirklich dumm, die hüpfen mal schnell über die Straße und sind schon drüben, dann kommt ein Auto, sie hüpfen zurück und werden überfahren. Aber wir hoffen, auch bald mal ein lebendes zu sehen.
Wir am "Eingang" zum Outback


campen auf dem Bauernhof




der Bauernhof



(Das war erstmal der Bericht vom 23.10, alles andere kommt bald, versprochen!)

Fotoalbum von Brisbane!

Fotoübersicht Brisbane