Samstag, 26. Januar 2008

Bericht aus Shepparton

Ich weiß, ich weiß, ich habe schon ziemlich lange keinen Bericht mehr geschrieben und ihr wartet alle schon sehnsüchtig darauf zu lesen, was uns in den letzten Wochen passiert ist. Aber ich hatte auch wirklich nicht die Zeit dazu mich mit einem Bericht zu befassen. Da waren so viele wichtige Dinge wie am Strand liegen, Sightseeing und Shoppen, die einfach wichtiger waren.
Aber ich fange am 24.12. an. Wir waren stehen geblieben als Anke in Australien angekommen war. Mit ihr zusammen sind wir also dann nach Noosa gefahren. Das ist ein Städtchen an der Sunshine Coast, 130km nördlich von Brisbane. Aber von Sunshine haben wir hier bisher noch nicht viel gesehen. Seit einigen Tagen regnet es andauernd. In Noosa waren wir trotz Regen am Strand und konnten zum ersten mal unsere Bodyboards ausprobieren. Abends waren wir zusammen Essen, denn es war ja Heiligabend und da muss man ja nicht typisch Backpacker sein. Am 25. sind wir dann in den Great Sandy National Park gefahren. Dort sind wir erstmal 30km am Strand lang gefahren um uns ein schönes Zeltplätzchen am Strand zu sichern. Leider war es recht stürmisch und die Wellen deshalb nicht gerade zum Baden geeignet aber uns gefiel es trotzdem so gut, dass wir am nächsten Tag beschlossen noch eine weitere Nacht zu bleiben. Leider brauchten wir dafür eine Erlaubnis vom Nationalparkamt. Diese gibt es entweder telefonisch mit Kreditkarte oder halt beim Amt direkt, welches 30 km südlich von uns lag. Weil wir weder Handyempfang noch eine Kreditkarte hatten, blieb uns nur wieder zum Amt zu fahren. Da wir aber unser Auto so schön in unsere Windabwehrkonstruktion eingearbeitet hatten, kam es nicht in Frage mit unserem Auto zu fahren. Also machten sich Inga und Anke auf, zum Amt zu trampen. Auf dem Rückweg wurden sie von 2 netten jungen Australiern mit genommen. Diese luden sich dann auch gleich noch bei uns zum Abend ein um ein bisschen was zu trinken. Wenigstens brachten sie das Trinken mit und zeigten und auch gleich noch ein neues, hier sehr beliebtes, Getränk, Jägerbomb. Das ist Jägermeister gemischt mit Red Bull, und sowas von ekelhaft, dass man es einfach mal probiert haben muss! Am nächsten Morgen machten sie die beiden gleich morgens halb 5 aus dem Staub und waren seither nicht gesehen! Komisches Volk diese Aussies. Wir bauten am Nachmittag unser Lager ab und fuhren nach Noosa zurück, wo es in Strömen regnete. Was wir noch nicht wussten war, das dieser Regen uns nun für die nächsten 3 Wochen begleiten sollte.
Wir fuhren also nach Brisbane zurück, zeigten Anke ein wenig die Stadt und machten ein paar Erledigungen. Am nächsten Morgen landeten dann Papa und Dani in Brisbane, die wir nachdem sie die kleinen Problemchen mit dem Zoll gemeistert hatten, aufsammelten und direkt zur Fähre fuhren, die uns nach Stradbroke Island bringen sollte. Dort erfuhren wir das sich ein Zyklon (das ist hier nicht dasselbe wie in Europa, sondern gleicht eher einem Taifun oder Hurrikan) an der Ostküste lang auf uns zu bewegt. Aber wir haben uns im Gegensatz zu vielen Aussies nicht davon abschrecken lassen und unser Zelt trotzdem auf der Insel errichtet. Die nächsten Tage waren vor allem durch viel Sturm und Regen geprägt. Nur ab und zu schaute die Sonne mal durch. Wir ließen uns davon nicht stören und gingen trotzdem baden, was uns leider ein bisschen Ärger mit den zuständigen Lifeguards einbrachte. Ein anderes Mal fuhren wir die wunderschönen 4WD-Tracks auf der Insel ab und wanderten zu einem schönen kleinen See. Silvester bildete dann den Höhepunkt. Bei gefühlten -20 Grad (ich glaub es waren 10-14 oder so) saßen wir bei strömendem Regen unter unserer Plane und warteten auf Mitternacht. Wenigstens klarte es pünktlich zum Feuerwerk ein wenig auf. Sodass wir wenigstens es doch noch schön sehen konnten. Ja, das war unser erstes Silvester in der Wärme!
Am 1. Januar sind wir zurück aufs Festland gefahren und haben den Camper von Papa und Dani abgeholt. Das war wirklich eine große Erleichterung, da wir nun doppelt so viel Platz wie vorher hatten und nicht mehr zu 5. in unserem Auto saßen. Als nächstes sind wir mal wieder in Brisbanes Innenstadt gefahren und haben dort ein wenig Sightseeing gemacht, was unter anderem eine Bootstour durchs nächtliche Brisbane beinhaltete. Am nächsten Tag ging die Stadtbesichtigung weiter und anschließend fuhren wir weiter nach Surfers Paradiese. Das ist ein Stadtteil der Gold Coast mit einer wirklich beeindruckenden Skyline direkt am Strand. Nur leider war letzterer wegen Sturmes gesperrt. Trotzdem verbrachten wir 2 Tage hier, die wir mit viel Shoppen und dem Besuch im Wet´n Wild Wasserfunpark herumkriegten. Weiter ging es nach Byron Bay, dem östlichsten Punkt des Australischen Festlandes. Eigentlich ist es ein Surferparadies und dementsprechen waren auch alle Unterkünfte und Campingplätze restlos ausgebucht. Schlecht für uns, denn auch das Wetter spielte mal wieder nicht mit. Aber am nächsten Morgen schaute dann doch mal die Sonne durch, sodass wir einen Vormittag am Strand bei riesigen Wellen Boogieborden konnten. Anschließend fuhren wir weiter Richtung Süden. Und es ging wieder hinein in den Regen, sodass wir uns bei diesem Sauwetter dazu entschieden die Nacht in einem Häuschen auf einem Campingplatz zu verbringen, wo wir endlich mal wieder unsere Sachen trocknen und in einem Bett schlafen konnten. Das war sehr angenehm. Weiter ging es am nächsten Tag nach Newcastle, der zweitgrößten Stadt von New South Wales (wo wir jetzt übrigens die Uhr umstellen mussten und somit 10 Std. vor der Deutschen Zeit liegen). Die Stadt ist geprägt von dem größten Kohlehafen der Welt. Auf jeden Fall haben wir uns dort in einem Park einen öffentlich Grill gesucht und dann Känguru gebraten, es schmeckt wirklich hervorragend, dieses niedliche Tierchen. Am Abend sind wir nochmal losgezogen um uns eine Abendbeschäftigung zu suchen. Aber es hatte nur eine Disko offen und in die durften wir wegen nicht angemessener Bekleidung nicht rein, also wieder nichts mit Party, was Anke ein wenig unruhig machte. Tags darauf sind wir in Richtung der Blue Mountains gefahren. Diese werden so genannt, weil man, wenn man sie von weitem betrachtet, sie in blauem Schimmer sieht. Das liegt daran, dass von den Eukalyptusbäumen verdunstetes Öl die Landschaft blau aussehen lässt. Der Blue Mountain Nationalpark ist vor allem durch den Grand Canyon geprägt . Zu dieser imposanten Schlucht sind wir an dem Tag noch hingewandert, bevor wir uns ein Nachtquartier direkt an Rande des Canyons gesucht haben. War am Abend noch sehr schöner Sonnenschein, wurden wir am Morgen von tief hängenden Wolken überrascht, die uns den Blick in den Canyon verwehrten. Also ging es nun endlich nach Sydney, wo wir bei einer Stadtrundfahrt alle wichtigen Sehenswürdigkeiten wie Harbour Bridge, das Opernhaus und das Stadtzentrum anschauten. Die Nacht verbrachten wir dann auf einem Campingplatz in der Nähe des Flughafens. Am nächsten Tag sollte dann auch schon der Flug von Papa und Dani nach Hause zurück gehen. Also schauten wir uns am Vormittag noch Sydney von oben, und zwar vom höchsten Turm der Südhalbkugel, dem Sydneytower, an. Nachdem wir die beiden dann zum Flughafen gebracht hatten, fuhren wir nach Whale Beach, einem Strand in einer kleinen Bucht im Norden von Sydney. Dort verbrachten wir den ganzen Nachmittag und weil es so schön war auch gleich noch den gesamten nächsten Tag mit Boarden, Baden und in der Sonne liegen, die nun endlich mal schien. Am Freitag, dem 11.01., ging es nach Manly, einen der angesagteren Strände Sydneys. Allerdings war der nicht so schön, wie man sich ihn vorstellt. Die Abflussrohre der Stadt führen direkt über den Strand ins Wasser, sodass man zu bestimmten Zeiten wegen Dreckwasser nicht mal Baden darf. Außerdem wurde der Strand auf der Landseite von einer 2 Meter hohen Mauer begrenzt! Sehr idyllisch. Am Abend fuhren wir zurück ins Zentrum um uns dort mit Ben zu treffen, den wir in Brisbane kennen gelernt haben. Seine Freunde haben dort ein Zimmer in einem Haus mit Hof, auf dem man ganz gut sitzen kann, was wir dann auch gleich mal den ganzen Abend gemacht haben. Unser Auto haben wir übrigens direkt vor dem Haus abgestellt um darin zu schlafen. Etwas viel später am Abend entschied sich Ben noch dazu, uns in die Clubs der Stadt einzuweihen. Also pilgerten wir durch die sehr belebte Innenstadt auf der Suche nach einem geeigneten Club. Wir landeten dann in einer Bar, in es sehr voll war und auch Livemusik gespielt wurde. Doch weil wir uns mit Tobi und Martin verabredet haben, sind wir noch in einen Irish Pub namens Scruffy Murphys umgezogen, wo wir dann noch bis in den frühen Morgen blieben. Es war sehr schön sich mal wieder mit einem echten Brandenburger unterhalten zu können, und das mitten Sydney! Ja Tobi (ich versuch erst garnicht seinen Nachnamen zu schreiben) und Martin waren, für alle die es nicht wissen, in meinem Jahrgang auf dem Saldern und machen jetzt dasselbe wie wir in Australien.
Am nächsten Morgen sind wir an den wohl angesagtesten Strand Sydneys- Bondi- gefahren. Dieser war an einem Samstag in den Ferien auch nicht gerade einsam! Ich glaube so viele Menschen habe ich noch nie an einem Strand gesehen. Abends sind wir nochmal durch die Stadt gelaufen und haben uns danach wieder zu den Jungs gesellt. Den nächsten Tag verbrachten wir mit shoppen in der Stadt. Übrigens passieren schon komische Dinge in Sydney. Zum Beispiel, als wir gerade auf dem Hof saßen, wurde eine Rauchbombe in dem Bordell gegenüber gezündet. Die Prostituierten liefen alle halb nackt auf die Straße, was für ein Theater.
An Ankes letztem Tag sind wir aufgrund des schlechten Wetters nach Bondi in ein riesiges Einkaufszentrum gefahren, wo Anke ihr letztes Geld verprassen und wir den Vormittag gut rumkriegen konnten. Danach ging es zum Flughafen um Anke an Etihad zu übergeben. Wir haben uns dann noch ein bisschen auf der Besucherterasse die Zeit vertrieben bevor wir wieder in die Stadt fuhren.
Das reicht glaube ich ersteinmal für euch, sonst wird der Text viel zu lang und keiner liest ihn mehr.
Euer Thomas